Fahrplanauskunft für Sehbehinderte

30 Jahre elektronische Fahrplanauskunft im MVV

Was heute für die meisten ÖPNV-Nutzer selbstverständlich ist, war bei Verbundgründung schwer vorstellbar: ein digitales Auskunftssystem als Grundpfeiler der Fahrgastinformation. Seit dem 25. September 1988 bietet die elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) genau das. Individuelle Auskünfte, aktuell berechnet, überall und für alle Verkehrsmittel im MVV verfügbar. In diesem Jahr feiert das Angebot seinen 30. Geburtstag. Und dank kontinuierlicher Verbesserungen, der Möglichkeit, über eine Vielzahl mobiler Endgeräte auf das System zuzugreifen, und der Integration vielfältiger Funktionen steigt die Zahl der berechneten Auskünfte mittlerweile auf deutlich über eine Milliarde jährlich.

Während der Anfänge des MVV waren gedruckte Fahrplanbücher, der Tarifplan sowie die telefonische Fahrplanauskunft die zentralen Elemente der Fahrgastinformation. Schon Anfang der 1980er Jahre jedoch gelang mit dem Bildschirmtext der Deutschen Bundespost (BTX) ein Schritt in Richtung elektronischer Informationsmedien. Integriert in die BTX-Seiten der Landeshauptstadt München waren bald grundlegende Informationen zu den Angeboten im MVV abrufbar und standen an öffentlichen Terminals an Hauptbahnhof und Marienplatz zur Verfügung. Schon kurze Zeit später konnten die Informationen von überall in Deutschland genutzt werden, und es war möglich, sich eine individuelle Verbindung herauszusuchen.

Ab dem 25. September 1988 konnten dann alle MVV-Fahrpläne in der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) abgerufen werden. Die Idee der EFA, wie wir sie heute kennen, war geboren. Die Nutzerzahlen des BTX-Systems im Allgemeinen und so auch der MVV-Fahrplanauskunft waren anfangs allerdings überschaubar.

Mit dem Durchbruch des Internets stiegen die Zahlen ab 1995 signifikant. Gemeinsam mit den Verkehrsverbünden aus Stuttgart und Hannover ließ der MVV ein System entwickeln, das auf jedem PC installiert werden konnte und den Online-Zugriff auf aktuelle Fahrpläne erlaubte. In der Folge ging die Entwicklung der Fahrgastmedien Schlag auf Schlag voran. Im Jahr 2001 wurden über die MVV-EFA erstmals mehr als eine Million Fahrplanauskünfte pro Monat gerechnet, kurze Zeit später war es möglich, sie auf mobilen Endgeräten zu nutzen und sich Auskünfte per SMS auf das Handy schicken zu lassen.

Die elektronische Fahrplanauskunft des MVV wurde und wird bis heute kontinuierlich erweitert. Im Rahmen verschiedener Projekte wurden beispielsweise eine Tür-zu-Tür-Auskunft und digitales Kartenmaterial hinterlegt, ein Tarifberater und eine reine Textversion zum barrierefreien Zugang ergänzt. Die Union Internationale des Transports Publics (UITP), der internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen, honorierte die Entwicklung Ende des Jahres 2003 mit dem 5. Platz im weltweiten Wettbewerb um den UITP-Award im Bereich Kundeninformation. Seit 2009 können sich die Kunden die MVV-App auf ihr Smartphone laden. Über 2,2 Millionen Fahrgäste haben seitdem von dem Angebot Gebrauch gemacht. Und auch die sprachgesteuerte Amazon-Anwendung Alexa gibt seit Kurzem Fahrtauskünfte.

Anpassungen und Erweiterungen sind heute, bei der Schnelllebigkeit der digitalen Welt, zum täglichen Geschäft der Verantwortlichen geworden. Und obwohl sich die Printprodukte im MVV noch immer großer Beliebtheit erfreuen, ist die EFA mittlerweile die tragende Säule der Kundeninformation. Durchschnittlich mehr als 120 Millionen Fahrtauskünfte pro Monat und rund 1,35 Milliarden berechnete Auskünfte im Jahr 2017 sprechen für sich.